Stillstand auf politischer und wirtschaftlicher Ebene in Deutschland
25.2.2021

STILLSTAND AUF POLITISCHER UND WIRTSCHAFTLICHER EBENE IN DEUTSCHLAND

06. Februar, 2020

Was können wir Christen dagegen unternehmen? Ein Aufruf.

Berichte aus den Medien und von persönlich Betroffenen scheinen zu belegen, dass viele politische und wirtschaftliche Prozesse in Deutschland derzeit unter einem massiven Stillstand leiden. Dies liegt nicht nur daran, dass bürokratische Wege immer länger geworden sind und immer mehr Zeit vergeht, bis Entscheidungen getroffen werden. Viele wichtige Fragen können offenbar keiner Entscheidung zugeführt werden, weil die Beteiligten einander mit ständigen „Gegenargumenten“ in Pattsituationen hineinmanövrieren. Es wird taktiert und beschönigt, Krisen, die sich jetzt bereits abzeichnen, werden kleingeredet.

Ein Motiv, warum Dinge blockiert werden, ist nicht selten das Bestreben, die eigene Position zu sichern (d.h. man ist nicht aus sachlichen Gründen gegen etwas, sondern man will Entscheidungen verhindern, die den eigenen Einfluss schmälern könnten oder einem ungelegen kommen). Auch die immense Macht der Lobbys scheint den politischen Akteuren immer mehr das Heft aus der Hand zu nehmen. Im Hintergrund werden Strippen gezogen; graue Eminenzen regeln die Dinge auf „ihre Art“ – so wie auch gewinnorientierte Firmenlenker.

Auch Angst, ein altes, „deutsches Leiden“, scheint ein weiterer Faktor dieses Stillstands zu sein: Angst vor Fehlern; Angst vor falschen Entscheidungen; Angst davor, für etwas zur Rechenschaft gezogen zu werden; Angst, jemanden mit der Wahrheit zu verprellen; Angst, es nicht allen recht machen zu können… So ist es kein Wunder, dass mutige Vorstöße, innovative Ansätze oder gelungene Lösungsansätze immer wieder vereitelt werden und fast alle wichtigen politischen Fragen derzeit „auf Eis“ liegen. Es scheint eine Zeit der Blockade zu sein, ja vielleicht könnte man es angesichts vielfältiger egoistischer Machtausübungen auch als eine Form von „Geiselnahme“ der deutschen Politik bezeichnen. Selbst die momentan angestrebten Finanzentscheidungen der Regierung bringen nicht die nötigen, tiefergreifenden Veränderungen im Lande.

Der Stillstand hat ernste Konsequenzen: Er führt zu Unverständnis und Unmut seitens der Bevölkerung und unterminiert die Glaubwürdigkeit der Politik. Zudem hemmt er die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Deutschland hat technologische Entwicklungen (Künstliche Intelligenz, Elektromobilität etc.) verschlafen, bzw. wird von anderen Ländern wie China, Korea, Japan, USA etc. einfach überholt. Auf verschiedenen Ebenen in den Firmen und in der Politik herrschen Frust und ein Gefühl der Ohnmacht, ein Mangel an zielführender Machtausübung, Wirtschafts- und Innovationskraft. Außerdem ist dieser Stillstand nicht ungefährlich, denn er weckt Begehrlichkeiten (auch im Hinblick auf ausländische Übernahmen) und stärkt radikale Kräfte.

Wir haben das Empfinden, dass in alledem Gott eine Art „Vakuum“ (Mangel an zielführender Machtausübung, Wirtschafts- und Innovationskraft) zulässt. Der Leib Jesu ist in diesem Vakuum auffordert, sich nicht von der allgemeinen Lähmung anstecken zu lassen, sondern aus jeglicher Form von Gleichgültigkeit herauszutreten. Ein allgemeines „weiter so“ kann es nicht geben. Wir Christen sind die kommenden 2 bis 3 Jahre massiv aufgerufen durch Gebet, Flehen und Proklamation etwas gegen die Orientierungslosigkeit und Entscheidungslosigkeit in unserem Land zu unternehmen. Wir müssen unsere Berufung als „Salz“ und „Licht“ der Gesellschaft erkennen und unser geistliches Gewicht in die Waagschale werfen.

Wir müssen um die Befreiung unseres Landes aus dieser Blockade und Geiselnahme ringen. Es soll in Bewegung kommen, was versucht, am früher Erfolgreichen festzuhalten. Verantwortliche sollen und dürfen wieder mutige Entscheidungen treffen, dass neues Leben und Richtung in die Politik hineinkommen. Innovationsgeist und Hoffnung in der Wirtschaft soll sich breitmachen. Wir kritisieren nicht von außen, sondern gerade wir Christen stellen uns durch Gebet, Identifikation und Fürsorge für uns bekannte Verantwortungsträger mitten in die Spannung. Alle Formen von unzulässiger Einflussnahme sollen unterbunden und graue Eminenzen im Hintergrund bloßgestellt und abgesetzt werden. Es geht um mehr als German Engineering. Es geht um unsere nationale Berufung Führungspositionen als Friedensstifter einzunehmen. Es gibt die Willigen auf allen Führungsebenen, für die wir einstehen und wo möglich mit Rat und Tat unterstützen, damit sie in ihrer gottgegebenen Berufung und Wirkung freigesetzt werden.

Der Stillstand in unserem Land wird sich sonst früher oder später auf uns alle negativ auswirken. Wir Christen sollen ein Segen für unser Land sein und wie könnten wir das besser sein als durch Gebet und Bitten und Flehen um Gnade, neue Vision und neuen Mut in Deutschland.


Werner Geischberger und Markus Egli, Januar 2020